«Unser Bildungssystem orientiert sich an einer Dreiklassengesellschaft»
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Kommentar von Markus Zürcher in der Neuen Zürcher Zeitung |
Seit 1848 halte die Schweiz verbissen an der Dreiteilung der Volksschule fest, schreibt Markus Zürcher, Generalsekretär der SAGW, in der Neuen Zürcher Zeitung vom 25. Februar (Paywall). |
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Diese Aufteilung, die sich an einer Dreiklassengesellschaft orientiere, werde aber weder dem Bedarf einer Wissensgesellschaft noch dem Arbeitsmarkt gerecht. Die «Ausschöpfung der Begabtenreserven» lasse weiter auf sich warten. Auch die neue Botschaft des Bundesrates zur Bildung, Forschung und Innovation für die Jahre 2021–2024 nehme das Anliegen nur schwach auf. Dabei, so Zürcher, wäre die Umstellung von einem System der Selektion zu einem System der Förderung gar nicht schwierig zu bewerkstelligen. Eine ausführliche Version des Kommentars ist unter dem Titel «Fünf Nachhaltigkeitsziele auf einen Streich» im SAGW-Blog «décodage» publiziert. |
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Marcel-Benoist-Preis wird 2021 in den Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen
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Nominationen können bis am 15. April eingereicht werden |
Der Wissenschaftspreis Marcel Benoist ist der älteste Forschungspreis der Schweiz. Er zeichnet seit 1920 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, deren Arbeit sich als «nützlich für das menschliche Leben» erweist. 2021 stehen Nominationen für herausragende Forschungsleistungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften offen. Guy Parmelin, Präsident der Marcel Benoist Stiftung, betont in der Preisausschreibung den Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Bewältigung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen: «Das Corona-Jahr hat uns wieder einmal aufgezeigt, dass Krisen aus einer ganzheitlichen Perspektive angegangen werden müssen». Nominationen können bis am 15. April 2021 eingereicht werden. Der Schwerpunkt des mit 250'000 Franken dotierten Marcel-Benoist-Preises lag lange Zeit auf den exakten Wissenschaften. Erst seit 1997 sind auch Geistes- und Sozialwissenschaftler wählbar. Das Feld für Wissenschaftspreise, ehedem weitgehend auf die Medizin, Natur- und Technikwissenschaften beschränkt, hat sich in den letzten zwei, drei Jahrzehnten geweitet, wie ein Blick in die Landschaft der Schweizer Forschungspreise zeigt. |
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Quizfrage
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Die politische Zahl |
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Das in der anstehenden Initiative für ein Verhüllungsverbot angestrebte Verbot von Vermummung und Verhüllung ist nicht neu. So finden sich in der jüngeren Geschichte etwa eine Motion, die unter dem Titel «Runter mit den Masken» ein nationales Vermummungsverbot forderte, oder eine Standesinitiative, die das Verhüllen des Gesichtes im öffentlichen Raum verbieten wollte – beide wurden im Parlament vor rund zehn Jahren abgelehnt.
Ein kantonales Vermummungsverbot wurde erstmals schon einiges früher eingeführt. In welchem Kanton und wann? a) Kanton Aargau 1970 b) Kanton Basel-Stadt 1990 c) Kanton Tessin 1980
Richtig ist...? Die Antwort finden Sie am Ende dieses Newsletters. |
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Politik wiederholt sich und was heute wichtig und aktuell erscheint, war es oft auch früher schon. Année Politique Suisse macht diese Repetitivität von Politik sichtbar und die seit 1965 bestehende Chronik zur Schweizer Politik legt Wurzeln heutiger Entscheidungen frei. |
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Debatte über akademischen Mittelbau im Bundeshaus angelangt
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Bundesrat antwortet auf Interpellation aus dem Nationalrat |
Die Debatte über prekäre Anstellungsverhältnisse des Mittelbaus an Schweizer Universitäten und Hochschulen ist im nationalen Parlament angelangt. Eine im Dezember eingereichte Interpellation (Geschäft 20.4622) will vom Bundesrat wissen, was seine Haltung sei gegenüber der Petition «Für mehr Festanstellungen im akademischen Bereich», die eine Gruppe von schweizerischen Mittelbauorganisationen im Frühling einreichen möchte (vgl. «Prekär? Debatte zur Situation des akademischen Mittelbaus nimmt Schwung auf»). Eingereicht hat den Vorstoss Nationalrat Christian Dandrès (SP); er wurde mitunterzeichnet von acht Nationalrätinnen und Nationalräten der SP und der Grünen. |
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Swissuniversities startet Umsetzung von Open-Science-Programm
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Beat Immenhauser zum Präsidenten des Reviewers Pools gewählt |
Swissuniversities startete in diesem Jahr mit der Umsetzung ihres Open-Science-Programms. Im Bereich Open Acces wurden in zehn Themenfeldern Projektausschreibungen lanciert. 30 nationale und internationale Expertinnen und Experten evaluieren die Projekte in einem Open-Review-Prozess. Dieser Reviewers Pool wählte Beat Immenhauser, stellvertretender Generalsekretär der SAGW, im Januar zu seinem Präsidenten. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Evaluationsprozesse zu moderieren und die Anträge in der Delegation Open Science zu vertreten. Im Video-Interview mit Aude Bax de Keating, Portfolio Managerin bei Swissuniversities, spricht Beat Immenhauser über seine Motivation für die Kandidatur, die Unterschiede zwischen Publizieren in den Geistes- und Sozialwissenschaften und anderen Disziplinen und erklärt, wie Open Science Forscherinnen und Forschern ermöglicht, «Better Science» zu betreiben. |
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SAGW-Blog: aktuelle Themen in der «décodage»
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«décodage» – ein Blog als reflexives Journal des Zeitgeschehens. Zuletzt erschienen sind: Die digitale Welt muss ihren ökologischen Fussabdruck reduzieren Unser digitaler Konsum und die damit verbundenen ökonomischen Versprechen gefährden unsere ökologischen Bemühungen. Die Informatikerin Solange Ghernaouti plädiert für digitale Nüchternheit (auf Französisch). Der Schlaf der Vernunft gebiert digitale Monster Wovon träumen Philosophen, Ethnologinnen, Historiker und Marc Zuckerberg – ausser von Clubhouse und WhatsApp? Eine Traumdeutung des Digitalisierungsethikers Chris Bühler. |
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50 Jahre Frauenstimmrecht
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Neues Mediendossier von infoclio.ch |
Vor 50 Jahren wurde in der Schweiz das Stimm- und Wahlrecht für Frauen eingeführt. In den letzten zwei Monaten erschienen dazu zahlreiche Zeitungsartikel, Fernseh- und Radiosendungen, Videobeiträge, Bücher und Quellen-Dossiers von Gedächtnisinstitutionen. infoclio.ch, das Schweizer Fachportal für die Geschichtswissenschaften, hat ein umfangreiches Mediendossier zum Thema zusammengestellt, das laufend ergänzt wird. |
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Wer prägt unsere Landschaft?
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Kickoff zum 3. Schweizer Landschaftskongress 2022 |
Wer prägt unsere Landschaft? Der 3. Schweizer Landschaftskongress wird sich 2022 in Rapperswil mit Fragen wie dieser befassen. Am 24. März 2021 findet ab 16 Uhr Kickoff-Veranstaltung statt, an der sich mögliche Partner und Träger austauschen. Der Landschaftskongress 2022 wird organisiert vom Forum Landschaft, Alpen, Pärke (FoLAP) der Akademien und der Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil. Er richtet sich an ein breites Publikum aus Praxis, Verwaltung und Forschung. |
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Ausstellung «Patois-LAND»
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Mediathek Wallis inszeniert Geisterbahnfahrt gegen das Vergessen |
Die Mediathek Wallis zeigt eine Ausstellung zum Patois, dem heute weitgehend ausgestorbenen frankoprovenzialischen Dialekt der Romandie. Die Ausstellung ist als eine «Geisterbahnfahrt» inszeniert, in der die Angst vor dem Vergessenwerden vertrieben werden soll. Die Vernissage findet am 4. März online via Facebook statt. Die Ausstellung soll bis am 25. September gezeigt werden. Für Mai ist unter anderem eine Konferenz in Zusammenarbeit mit dem Glossaire des patois de la Suisse romande geplant. |
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Ausschreibung Prix Média 2021
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Die Akademien der Wissenschaften Schweiz vergeben seit über zehn Jahren den Prix Média für einen exzellenten Beitrag (Preisgeld: 10 000 Franken). Seit 2020 besteht zusätzlich der Prix Média Newcomer: Junge JournalistInnen kreieren einen Beitrag über Forschung und Wissenschaft. Dafür vergeben die Akademien der Wissenschaften Schweiz Recherchebeiträge. Der Preisträger wird per Public-Voting bestimmt (Preissumme 4 000 Franken). Die aktuelle Ausschreibung ist offen. Kandidaturen können bis am 15. Mai eingereicht werden. |
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Call zur ScienceComm‘21
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Die 10. Ausgabe des Schweizer Jahreskongresses der Wissenschaftskommunikation findet am 15. bis 16. September 2021 an der Universität Fribourg zum Thema «Science Communication in a Period of Crisis» statt. Er soll ein Ort der Reflexion über die Corona-Pandemie werden und sich darüber hinaus mit Schnittstellen-Themen wie «Health Communication» oder «Data Literacy» befassen. Der «Call for Participation» läuft. Eingabefrist ist der 17. März. |
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O-Ton
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«In einer Gesellschaft der Ungleichheit wollen diejenigen, die ganz oben landen, daran glauben, dass ihr Erfolg moralisch gerechtfertigt ist. In einer meritokratischen Gesellschaft heisst das, die Gewinner müssen glauben, dass sie ihren Erfolg aufgrund des eigenen Talents und harter Arbeit verdient haben.» (Michael Sandel, Vom Ende des Gemeinwohls, 2020) |
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