Data Access und Data Linking: Die Schweiz muss aufholen
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Die Schweiz sollte rasch rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen schaffen, damit die Forschung besseren Zugang zu bestehenden digitalen Daten erhält. Und: Datenzugang und Data Linking müssen nicht im Widerspruch zu Datenschutz stehen. Das hält der neue Bericht «Accessing and linking data for research in Switzerland» (29 Seiten) des Kompetenzzentrums Sozialwissenschaft FORS fest. |
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Open Access in der Schweiz: Top-down-Massnahmen versus lokale Infrastrukturen
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Interviewstudie des Schweizerischen Wissenschaftsrats |
An die Idee der freien und öffentlichen Verfügbarkeit von Forschungsresultaten knüpfen sich grosse Erwartungen: etwa geringere finanzielle Belastung von Bibliotheken oder die «Rückeroberung» des wissenschaftlichen Publikationssystems durch die Scientific Community. Diese Erwartungen wurden bislang weitgehend enttäuscht. Wie vielstimmig und kritisch die Debatte zu Open Access auch in der Schweiz nach wie vor geführt wird, zeigt die im Oktober vom Schweizerischen Wissenschaftsrat publizierte Interviewstudie «Die Zukunft von Open Access aus der Sicht von Forschenden in der Schweiz», für die zwölf Forscherinnen und Forscher befragt wurden. Die Befragten stehen den jüngsten wissenschaftspolitischen Interventionen für einen beschleunigten Umbau des wissenschaftlichen Publikationssystems wie der europäische «Plan S» («S» wie «Speed», «Solution» oder «Shock») oder auf nationaler Ebene der «Aktionsplan Open Access» von Swissuniversities skeptisch gegenüber und kritisieren sie als Top-down-Massnahmen. Es seien vielmehr «lokale, fall- und fachbezogene Infrastrukturen zu schaffen». Mehrere Befragte sind zudem der Meinung, wissenschaftliche Fachgesellschaften könnten einen noch gewichtigeren Beitrag leisten, etwa indem sie wieder die Kontrolle über die wichtigsten Zeitschriften übernehmen oder sich stärker für die De-Kommerzialisierung des Publikationswesens einsetzen. |
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Neue Erhebungen zum Verhältnis der Generationen
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Alte und Junge in der Pandemie |
Im Frühjahr fanden die Sozialwissenschaften wenig Gehör in der Pandemie-Bekämpfung (vgl. News-Beitrag vom 14. Mai). Seither gab es indes zahlreiche sozialwissenschaftliche Erhebungen, die das veränderte gesellschaftliche Zusammleben in der Pandemie sowie die Auswirkungen von Lockdown und Quarantäne in den Blick nahmen und deren Resultate nun laufend publiziert werden. Ein Schwerpunkt in mehreren Berichten liegt dabei auf dem Verhältnis der Generationen:
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Sechs Forschungsprioritäten für eine nachhaltige Schweiz
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Welche Forschungsfelder sind prioritär, damit die Schweiz ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen kann? Über die letzten 18 Monate hat sich die Steuerungsgruppe der Sustainable Research Initiative, lanciert von den Akademien der Wissenschaften Schweiz unter Federführung der naturwissenschaftlichen Akademie, intensiv mit verschiedenen Interessengruppen aus Wissenschaft, Regierung, NGOs und dem privaten Sektor ausgetauscht. Das Ergebnis dieser Konsultationen ist ein Whitepaper, das sechs Bereiche identifiziert, bei denen gezielte Forschungsinitiativen gefordert sind – auch aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. |
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One Health: auf dem Weg zu einer integrierenderen Wissenschaft
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Wie können wir uns in die Richtung einer modernen Theorie der Gesundheit bewegen, die die Fähigkeit hat, sich den komplexen Herausforderungen des globalen Wandels zu stellen? Jakob Zinsstag (im Bild r.), Epidemiologe am Swiss TPH in Basel und Präsident des wissenschaftlichen Beirats von td-net, stellt in einem neuen Aufsatz die Genese des One-Health-Konzepts vor und hält fest: Gesundheit muss als Wirkungsbereich menschlicher Handlungen innerhalb von Mensch-Umwelt-Systemen betrachtet werden. Denn nicht zuletzt der Ausbruch von Covid-19 zeigt: Der Mensch ist unentrinnbar auf seine Umwelt bezogen. |
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SAGW-Blog: zwei aktuelle Themen in der «décodage»
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«décodage» – ein Blog als reflexives Journal des Zeitgeschehens. Im November erschienen sind: Tierrechte: eine vernünftige Idee? Zwischen Nerzfarmen und Veganismus: Ist die moderne Tiernutzung «vernünftig» – und ein Grundrecht für Tiere «unvernünftig»? Der Philosoph Markus Wild decodiert in seinem Text die laufende Debatte dazu. Wie der Lockdown unsere Orientierung in Raum und Zeit verändert Die Verfügbarkeit von Raum und Zeit bildet den Orientierungsrahmen für unseren Alltag. Wie verändern sich diese Ressourcen in einem Lockdown? Eine Reflexion aus Sicht des Geographen Paul Messerli. |
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Estavayer-le-Lac und Werdenberg: zwei neue Bände in der Kunstdenkmäler-Reihe
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Rund 140 Bände in 93 Jahren: Die Reihe «Die Kunstdenkmäler der Schweiz», herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, wächst weiter. Im November erschienen sind die Bände «Die Region Werdenberg» (Bd. VI zum Kanton St. Gallen) und «La ville d’Estavayer-le-Lac (Bd. VI zum Kanton Freiburg). Seit 2019 sind alle Bände online zugänglich. Das Projekt KdS-online möchte bis 2027 alle Bände in einer georeferenzierten Datenbank miteinander vernetzen und digital erweitern. |
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Mehrsprachigkeit in den Wissenschaften und die Illusion universeller Kommunikation
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Anders als in Wirtschaft oder Kultur erhält die Mehrsprachigkeit in der akademischen Welt wenig Aufmerksamkeit. Dabei könnte sie ein Gegenmittel sein gegen die abnehmende Vielfalt wissenschaftlicher Kulturen. Das Buch «The Multilingual Challenge for the Construction and Transmission of Scientific Knowledge» der Sprachwissenschaftlerin Anne-Claude Berthout und ihres Kollegen Laurent Gajo untersucht die wissenschaftliche Praxis und zeigt, inwiefern Mehrsprachigkeit die Qualität wissenschaftlicher Arbeit erhöhen kann. |
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